Chris Adrians Roman „Die große Nacht“
Auf der Suche nach einer Party irren drei unglücklich Liebende durch den Stadtpark von San Francisco. Der Park ist von Elfen bevölkert, die in dieser Nacht ein großes Fest feiern. Die Elfenkönige liegen im Streit miteinander, die Personen treffen auf die Geisterwesen und erleben einen fantastisch-surrealen, komischen und grotesken modernen Sommernachtstraum.
Mitsommernacht im Buena Vista Park in San Francisco. Henry, Molly und Will sind auf der Suche nach der Buena Vista West, wo der gesellige und großzügige Jordan Sasscock eine seiner beliebten Sommerpartys feiern möchte. Sie irren durch den dunklen, auf einem steilen Hügel im Stadtteil Haight-Ashbury gelegenen Park wie die Liebenden Hermia, Lysander, Demetrius und Helena in Shakespeares bunt-fantastischem Midsummer Night´s Dream durch den Athener Wald.
Die drei einsamen, auf gesonderten, verschlungenen Pfaden orientierungslos Umherschweifenden sind unglücklich in der Liebe, von ihren Geliebten verlassen, leiden an Schuldgefühlen, Neurosen und Depressionen. In der „Boutiquenwildnis“ des Parkes, in der die Bewohner der Großstadt am Tage verschiedene Freizeitaktivitäten betreiben und in dem sich abends sonst Verliebte zum Stelldichein treffen, ist für die nächtlich Suchenden im Dunkeln ihre Umgebung eigenartig verändert. Nebel quellen zwischen den Bäumen hervor und lassen den ihnen gewöhnlich vertrauten Ort verwirrend unwirklich erscheinen.
Jeder der drei Parkbesucher reflektiert seine gegenwärtige Situation und persönliche Beziehung, wobei seine Gedanken im träumerischen Wandeln von Erinnerungen durchzogen sind. Will hat seine Geliebte Caroline betrogen, die ihn daraufhin verlassen hat, Molly kann den Freitod ihres Partners Ryan nicht überwinden, Henry hat durch seine sinnlosen und hartnäckigen Zwangshandlungen seinen Freund Bobby verloren.
Doch der Park ist in dieser Nacht verzaubert, mit für die Spaziergänger zunächst unsichtbaren Elfen, Kobolden, Geistwesen bevölkert. Es ist die „große Nacht“ des Jahres, in der die Elfen, die seit Jahrhunderten im Innern des Hügels wohnen, wo sich gleichfalls der prächtige Thronsaal ihrer Elfenkönigin befindet, ein großes, mitreißendes Fest feiern. Wie bei Shakespeare liegen Oberon und Titania im ewigen Streit miteinander. Weiterlesen